Saarländische Küche

Die traditionelle Küche im Saarland zeichnet sich durch sehr reichhaltige Kost aus, da den Arbeitern in Industrie, Gruben (Bergwerke) und der Landwirtschaft ausreichende Energievorräte zur Verfügung stehen mussten. Gleichzeitig musste die Nahrung aber kostengünstig sein und auf leicht erhältlichen Produkten oder eigenem Anbau beruhen. Unter diesen Bedingungen entstanden zahlreiche Gerichte aus Kartoffeln, da diese im Garten und auf Feldern billig zu erzeugen waren. Aus ähnlichen Gründen werden viele Zwiebeln, Lauch oder Bohnen und anderes Gemüse gepflanzt und gegessen. Wie in den Nachbarregionen, besonders dem Elsass, spielt außerdem das Sauerkraut als Beilage eine wichtige Rolle. Verfeinert werden die simplen Mahlzeiten oft mit einer Speck-Sahne-Soße, die früher als zusätzlicher Kalorienvorrat genutzt wurde.
Bekannte und typische Gerichte dieser Art sind unter anderem:
Dibbelabbes und Schales, eine Art Topfkuchen aus roh geriebenen Kartoffeln, der mit Specksahnesoße oder auch mit Apfelmus gegessen wird.
Gefilde: Kartoffelklöße, die mit Leber- oder Blutwurst oder mit Hackfleisch gefüllt sind und ebenfalls mit Speck-Sahnesoße und Sauerkraut oder Salat serviert werden.
Krommbeerkerschdscher: Kartoffelwürfel, die direkt roh in der Pfanne gebraten werden, ohne vorher gekocht zu sein.
Hoorische: Klöße aus roh geriebenen Kartoffeln, die dadurch eine rauhe („haarige“) Struktur erhalten.
Geheirate: Mehlklöße und Kartoffeln, zum Teil auch „Hoorische“ mit Soße
Bohnensuppe oder -eintopf
Löwenzahnsalat im Saarland häufig auch wegen seiner harntreibenden Eigenschaften als „Bettseiersalat“ bekannt.
Fleischgerichte sind insbesondere in gegrillter Form beliebt. Der seit langem weit verbreitete Schwenkgrill wird zunehmend auch im restlichen Deutschland bekannt; er besteht aus drei Metallbeinen über der Feuerstelle, an denen ein runder Rost aufgehängt wird. Durch das gleichmäßige Schwenken und Drehen soll das Fleisch besonders gleichmäßig und schonend gegart werden. Gegrillt werden beispielsweise Bratwürste, eingelegter Schweinenacken („Schwenker“), Frikadellen oder Lyoner. Letzteres ist die saarländische Variante der Fleischwurst mit einer leicht abweichenden Rezeptur, die seit kurzem unter dem Begriff „original saarländischer Lyoner“ europaweit als Regionalprodukt geschützt ist.
Eine Kuriosität, die bei Besuchern ab und zu Befremden auslöst ist die Gewohnheit, verschiedene herzhafte Suppen gleichzeitig zusammen mit süßem Obstkuchen zu essen. Häufige Kombinationen sind beispielsweise Kartoffelsuppe mit Apfelkuchen oder Bohnensuppe mit Pflaumenkuchen.
Häufig wird dem Saarland außerdem nachgesagt, die Nähe zu Frankreich habe auch Auswirkungen auf die Qualität der Küche. Ein Indiz dafür ist die Tatsache, dass pro Einwohner die Anzahl der Michelin-Sterne im Vergleich aller Bundesländer am höchsten ist. Frische Zutaten aus regionaler Produktion oder biologischem Anbau sind sehr beliebt, und vor kurzem wurde im Warndt das bundesweit erste Hotel-Restaurant mit einem Biosiegel für den gesamten Betrieb ausgezeichnet.
Die Getränkekultur wird von Bier und Wein gleichermaßen bestimmt. Neben vielen kleineren Brauereien ist insbesondere die Marke Karlsberg bekannt. Die saarländischen Weinbaugebiete an der Mosel sind zwar in ihrer Fläche klein, die Weine werden jedoch unter Kennern geschätzt. Zudem ist das Saarland mit Frankreich, der Pfalz und der Mittel- und Untermosel von Weinregionen umgeben, was den Einkauf hochwertiger Produkte begünstigt.

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